Bibel (Was ist eigentlich..?)

So, dann wollen wir mal beginnen mit unserem kleinen Experiment. 🙂 Ich schlage folgendes vor: Ich stelle den Text hier als Post in den Blog und euch bitte ich, Kritik zu üben, Verbesserungsvorschläge oder Ergänzungen zu machen, sowohl sprachlich als auch theologisch. Fühlt euch auch frei, alles zu zerfetzen und einen ganz neuen Vorschlag zu liefern. Hauptsache konkret – schwammige Formulierungen á la „das ist mir zu fromm“ oder „das versteht keine Sau“ helfen nicht so viel. 😉

Zu Erinnerung: Es geht darum, die am schwierigsten zu füllenden frommen Begriffe auf kurze und prägnante Weise zu erklären. Begriffe, mit denen Nichtchristen am wenigsten anzufangen wissen oder die sie am ehesten völlig falsch verstehen. Dichte Sprache, keine langen Argumentationen, sondern den Kern des Begriffs in wenigen Sätzen auf den Punkt bringen. Karteikartenkompatibel. Und auch für Menschen verstehbar, die Glauben noch nicht einmal aus dem Konfiunterricht kennen.

Springen wir mal direkt ins kalte Wasser mit einem zentralen Begriff – mit der Bibel:

Die Bibel besteht eigentlich aus vielen einzelnen Büchern, Berichten, Briefen, Liedern und Gedichten, verfasst von den unterschiedlichsten Autoren beginnend viele hundert Jahre vor der Geburt Jesu bis ins erste Jahrhundert n. Chr.  Zu unserer einheitlichen „Bibel“ zusammengefasst wurden die Texte erst im vierten Jahrhundert.

Die Bibel besteht aus zwei Teilen. Der vordere, das „Alte Testament“, ist im Prinzip die Heilige Schrift der Juden und befasst sich mit der Geschichte des Volkes Israel vom Urvater Abraham bis ca. 400 v. Chr. Diese Texte, ursprünglich in hebräischer oder aramäischer Sprache, waren zu Lebzeiten Jesu für die Juden das, was heute für uns die Bibel ist. Jesus hat oft daraus zitiert und die Texte neu und für seine Zuhörer überraschend ausgelegt.

Das deutlich dünnere Neue Testament, ursprünglich in griechisch geschrieben, berichtet von Jesus und den ersten christlichen Gemeinden. Es enthält die vier Berichte über das Leben Jesu, die Geschichte der ersten Kirche und viele Briefe an Gemeinden und Einzelpersonen.

In katholischen und orthodoxen Bibelausgaben befinden sich zwischen dem Alten und dem Neuen Testament noch die sogenannten Apogryphen, in evangelisch geprägten Bibelausgaben fehlen sie.

Bibeln gibt es in vielen Übersetzungen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Die Bibel ist kein Nachschlagewerk, das auf bestimmte Fragen fertige Antworten hat. Vielmehr enthält sie die Weisheit von Männern und Frauen vieler Jahrhunderte, aufgeschrieben nach besten Wissen und Gewissen.  Aber Christen nennen die Bibel auch oft „Wort Gottes“ und meinen damit, dass die Bibel mehr ist als einfach nur gute Literatur und menschliche Weisheit. Christen sind davon überzeugt, dass Gott durch die Bibel mit uns kommuniziert, wir durch sie ein Stück von Gottes Sicht auf die Dinge  erhaschen können, er uns persönlich durch die Texte anspricht, sie sogar die Kraft haben, uns beim Lesen zu verändern.

Mehr Infos:

Siehe auch:

  • Neues Testament
  • Altes Testament
  • Apokryphen
  • Bibelübersetzung

Und nun: Manege frei! (*zitter*) 😀

Geändert am 21.10., 17:11 Uhr (Apogryphen, Bibelübersetzuzngen und Männer Gottes)

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Kommentare

8 Kommentare auf "Bibel (Was ist eigentlich..?)"

  1. Jascha says:

    Klingt schon mal ganz gut, mir gefällt nur das Wort „Gottesmännern und -frauen“ nicht. Vielleicht „Menschen, die Gott folgten“? Da gibt es aber bestimmt noch was besseres…

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  2. Schneewittchen says:

    Mir fällt auf, dass die Apokryphen nicht genannt / erklärt werden; sie stehen nur unten bei „siehe auch“, genau wie die Übersetzungen. Das würde ich beides in den Text noch einbauen und dann halt, wenn die beiden Themen ebenfalls abgehandelt wurden, mit einem Link hinterlegen.

    Ansonsten finde ich das ganz gut (bis auf das von Jascha angemerkte Vokabular, das finde ich auch etwas seltsam, weiß aber auch grade nichts besseres). Länger soll es ja nicht werden – oder meinst du Karteikarten in A4 😉 ? Liebe Grüße in die Redaktion!

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  3. Klaus Oelmann says:

    Die Bibel, auch bekannt unter dem Namen „Wort Gottes“ ist ein, literaturspezifisch betrachtet, einzigartiges Sammelsurium von Schriftsprache unterschiedlicher Autoren über eine Zeitspanne von etwa 1.500 Jahren zusammengeführt! (1.450 v. Christus bis ca. 70 nach Christus.) Es ist bis zum Buch “ Maleachi“ (ca. 500 v. Chr./ letztes Buch des sogenannten „Alten Testaments“) das zentrale Schriftwerk des jüdischen Glaubens und einschließlich des Buches „Offenbarung des Johannes“ (vor der Zerstörung Jerusalems durch Rom im Jahre 70 n. Chr. geschrieben/letztes Buch des sogenannten „Neuen Testaments“) das zentrale Schriftwerk der Christen. Es ist das einzige literarische Werk der bekannten Literaturgeschichte, dass wiederholt die Behauptung beinhaltet, das Wort des Schöpfers aller Dinge, das Wort Gottes zu sein. Abgesehen von seiner – sich gegen eine Vielzahl von Skeptikern durchsetzende – Bestätigung als äußerst verlässliche Quelle historischen Verstehens und damit als Geschichtsbuch, ist die Bibel ohne den Glauben an den alles Begründenden Schöpfer unverständlich. Mit den Worten Salomos, des 3. Königs des Volkes Israel in seinem Buch der Sprüche (ca. 1.000 v. Chr.) „Der Anfang aller Erkenntnis ist die Furcht Gottes“, was soviel heißt, wie: Erkenntnis ist nur dort möglich, wo wir anerkennen, dass Gott Gott ist. Die Bibel ist somit die einzigartige Antwort auf eine einfache Einsicht, dass, wenn es einen Gott gibt, der einzige Zugang zu dessen Erkennen die Selbstoffenbarung dieses Gottes wäre.
    (Mir fehlte in der „Vorlage“ die Herausarbeitung des USP/des Alleinstellungsmerkmals 🙂

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  4. Martin says:

    Die Änderung mit den Apokryphen ist nicht gelungen; in katholischen Bibelausgaben sind die sog. „deuterokanonischen Schriften“ regulärer Teil des Alten Testaments (und an verschiedenen Stellen eingearbeitet); „Apokryphen“ gibt es also wenn überhaupt nur in evangelischen Bibelausgaben, aber da tatsächlich selten. Muss man sie dann überhaupt erwähnen?
    Vorschlag, wenn’s denn sein muss: „Evangelische und katholische Bibelausgaben unterscheiden sich in der Anzahl der Bücher im Alten Testament sowie z.T. in der Anordnung der Briefe im Neuen Testament.“ Oder: „In katholischen und orthodoxen Bibelausgaben umfasst das Alte Testament etwas mehr Schriften, die in manchen evangelischen Ausgaben als so genannte Apokryphen an das Alte Testament angehängt werden.“

    Gruß Martin.

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  5. Janchen says:

    Der Begriff „Bibel“ stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet „die Bücher“ (biblia). Denn die Bibel ist im Grunde nicht ein Buch, sondern eine Bibliothek von insgesamt 66 Büchern – 39 alttestamentliche (nicht einbezogen sind die so genannten Apokryphen, die die Luther-Bibel – anders als die katholische Einheitsübersetzung – nicht zum Kernbestand des Alten Testamentes zählt) sowie 27 neutestamentliche Schriften.

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  6. Ein Prophet (Was ist eigentlich..?) | Auf ‘n Kaffee says:

    […] freue mich über eure Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge. Hinweise hier. Ein Prophet bzw. eine Prophetin wird in der Bibel jemand genannt, der oder die Gottes Blick auf […]

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