Coffee to go (42): Die Bekehrung der ersten Jünger

Die Bekehrung der ersten Jünger Jesu fand nicht statt, als sie sich entschlossen, alles hinter sich zu lassen, dem Rabbi Jesus nachzufolgen und von einem neuen Israel zu träumen. Ihre Bekehrung fand statt, als sie von Jesus maßlos enttäuscht wurden, weil der nicht die Römer verjagte, sondern sich von ihnen ohne Gegenwehr ans Kreuz nageln lies. Ihre Bekehrung bestand darin, wegzurennen, Jesus ganz zu verleugnen, den Traum zu beerdigen, sich mit der Enttäuschung abzufinden, sich gegenseitig zu Trösten und Jesus dann ganz neu zu begegnen.

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Kommentare

3 Kommentare auf "Coffee to go (42): Die Bekehrung der ersten Jünger"

  1. insider43 says:

    [Zitat] „Ihre Bekehrung bestand darin, …sich gegenseitig zu Trösten und Jesus dann ganz neu zu begegnen.“

    Eigentlich war es ja der Auferstandene, der die Begegnung mit den Jüngern herbeigeführt hat – die Jünger selber hatten offensichtlich keinen Grund (mehr), nach dem Gekreuzigten, Gestorbenen und Begrabenen zu suchen. Wie auch…? Es ist der auferweckte Christus, der sich selbst auf den Weg macht, um ihnen zu begegnen – hinter verschlossenen Türen genauso wie irgendwo draußen auf den staubigen Straßen. Diese Begegnungen bekehren die Jünger erst eigentlich dazu, der Welt den Auferstandenen zu verkündigen – fortan schweigen sie nicht mehr, bis heute…

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  2. Thomas Jakob says:

    Ein erster wichtiger Lern- und Entscheidungsschritt der Jünger fand statt, als sie alles hinter sich ließen, um dem Rabbi Jesus nachzufolgen. Ein zweiter wichtiger Lern- und Entscheidungsschritt der Jünger fand statt, als sie feststellten, dass mit der Kreuzigung ihres Rabbis keineswegs alles vorbei war, sondern sie ihn weiterhin als in ihrer Mitte präsent erlebten und erkannten, dass es an ihnen selbst war, die Botschaft weiterzutragen.

    Der Versuch, in der Glaubensentwicklung eines Menschen, die ein ganzes Leben lang dauern kann, unbedingt einen einzelnen Schritt als Bekehrung herauszuheben zu wollen, ist eine in manchen christlichen Kreisen verbreitete Angewohnheit, mit der man Außenstehenden wirksam auf die Nerven gehen kann.

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  3. Alfred Kritzner says:

    Die bewußte Entscheidung zur Nachfolge Jesu ist schon eine persönliche Entscheidung zur Umkehr, zur Nachfolge. Gern würde ich wissen, was damals die Jünger so an Jesus faszinierte. Ich denke, es ist wie ein Freizeitpark, man zahlt Eintritt für das volle Programm und geht schon nach dem Streichelzoo wieder raus, weil man gar nicht gelesen hat, daß die Wildwasserfahrt noch kommt. Jesus hat es doch gesagt, das volle Programm. Aber ich gebs zu, manches bräuchte es nicht, da könnte ich für meinen Teil voll drauf verzichten. Die Frauen am Grab haben die Jüngern dann aber kurz vor dem Ausgang wieder eingefangen!

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