Scheidungsgrund #1 ist die Hochzeit

Tja, sie ist schon manchmal ulkig, unsere* geliebt-gehaßte BILD-Zeitung, aber oft transportiert sie gerade in ihren Plattitüden Wichtiges.

Nun hat sie sich mal wieder des Themas Scheidung angenommen und enthüllt mit Hilfe des Scheidungsanwalts Robert Sperling den Scheidungsgrund Nummer eins: heiraten! Klingt doof, stimmt aber aus meiner Sicht.

BILD.de: Viele riskieren heute die Ehe auf Probe, denken sich: ’na ja, wenn es nicht so läuft wie gedacht, beenden wir das Ganze eben wieder‘. Mit dem Versprechen von lebenslanger Treue und dem viel zitierten durch Dick und dünn gehen, hat das natürlich nicht viel zu tun.

Interessanterweise folgen auch auf den Plätzen 2-10 der natürlich subjektiven Anwaltsliste keinesfalls die zu erwartenden Verdächtigen wie „Untreue“. Stattdessen identifiziert Sperling als Probleme die „fehlende Kommunikation der Eheleute untereinander“ (klar), den „Irrglauben, mit einem neuen Partner würde alles besser“ (die andere Wiese ist immer grüner) oder den mangelnden Lösungswillen selbst für leichte Probleme miteinander. Eine interessante Liste für BILD-Verhältnisse. Und ich würde allem zustimmen.

Denn in der Tat ist sicher der wichtigste Garant für eine Ehe das Ernstnehmen des Trauversprechens. Das „Ja“ am Altar ist das öffentlich bezeugte Vorhaben, um den anderen und um die Gemeinsamkeit zu kämpfen, auch wenn Probleme aufkommen, auch wenn man sich zeitweise nicht mehr versteht, auch wenn man vom anderen enttäuscht wurde und wird. Es ist ein Versprechen für Vergebung und Geduld. Und die Einsicht, dass Liebe manchmal einfach eine Entscheidung ist.

Es gibt zweifelsohne Ehen, bei denen man anerkennen muss, dass getrennte Wege für alle das Beste sind. Aber wer seinen Partner verlässt, der legt einen verdammt hohen Maßstab an dessen Vermögen zur Fehlerlosigkeit. Ein Maßstab, an dem man sich dann auch selbst messen lassen muss.

Schön übrigens auch das laut Artikel wichtigste Indiz für eine zerrüttete Ehe: Wenn sich der Ehegatte nicht mehr über die vielen Überstunden beschwert! Also, ich geh jetzt besser mal nach Hause… 😉

*meint: „des Deutschen generell“

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